ZAUBERER - ARINO
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Ägypten im Altertum
Der Beginn der Zauberkunst ist noch viel früher dokumentiert. Bereits vor unserer Zeitrechnung im alten Ägypten, mit Beginn der schriftlichen Aufzeichnungen auf Papyrus 2900 v. Christus, wurden schon Zauberkunststücke erwähnt, die ein gewisser Dedi am Hofe des Pharaos vorführte.
Im Alten Testament gibt es vereinzelte Informationen über Magier und Weise im Osten diese Männer lebten in Ägypten, Babylonien, Persien und Indien. Es scheint, dass diese Männer eine bessere Erziehung genossen als die Massen und daher wegen ihres Wissens bewundert wurden. Sie konnten die Sprache der Sterne und der Lebenszyklen deuten. Es waren Magier die den Juden das Erscheinen des Herrn ankündigten, der den Menschen zeigen werde, wie man den Tod besiegen und das Königreich des Himmels finden könne. Als Jesus geboren wurde, folgten drei der Magischen Priester einem Stern und fanden ihn.
Sie brachten
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Gold, das Symbol des Reichtums;
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Myrrhe, das Symbol der Herrschaft und Kraft
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Weihrauch, das Symbol der Weisheit der Weisen.
Gaukler oder Taschenspieler
nannte man im frühen Mittelalter diese Leute, die vorwiegend auf den Marktplätzen anzutreffen waren und das staunende Volk durch die Täuschungskunst beglückten. Aus dieser Zeit ist sicherlich auch der Mythos überliefert, das es immer wieder Wundermänner gibt die in der Lage sind Unmögliches zu realisieren. Schon damals waren die Requisiten die Gleichen - die als Klassiker auch heute noch im modernen Zeitalter der Zauberei verwendet werden. Das waren aber alles nur Hilfsmittel, mit denen durch Geschick der Hände oder perfekte Ablenkung eine optimale Täuschung erzeugt wurde, die an Wunder glauben ließ. Hieronymus Bosch war der bekannteste Maler im 15.Jahrhundert , der das berühmte „Becherspiel mit einem Gaukler“ für die Nachwelt auf Leinwand hinterließ.
Hexenverfolgungen
fanden vorwiegend in West- und Mitteleuropa während der Frühen Neuzeit statt. Grundlage für die massenhafte Verfolgung war die damals weit verbreitete Vorstellung einer vom Teufel geleiteten Verschwörung gegen das Christentum, die sich der Hexen und Hexer bediente, um durch Magie und Zauber Schaden und Tod über Mensch und Vieh zu bringen. Drei Viertel der Opfer der Verfolgungen waren Frauen, vereinzelt wurden auch Kinder angeklagt. Die frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen waren nicht von der Religion eines Territoriums abhängig.
Inquisition
Erste Verurteilungen von Hexen gab es im 13. Jahrhundert mit dem Aufkommen der Inquisition, die jedoch ihr Hauptaugenmerk nicht auf Hexen, sondern auf Glaubensabweichler richtete. Die staatliche spanische Inquisition lehnte Hexenverfolgung ausdrücklich ab.
Hexerei war für die Kirche kein derart bedrohliches Vergehen wie die Häresie. Dies wird deutlich in der Anweisung Papst Alexanders IV.vom 20. Januar 1260 an die Inquisitoren, Hexen seien nicht aktiv zu verfolgen, sondern auf Anzeigen hin festzunehmen. Prozesse gegen Hexen sollten bei Zeitmangel zurückgestellt werden, die Bekämpfung von Häresien habe Vorrang. Später verurteilte die Inquisition sogar zeitweise die Hexenprozesse.
Letzte Hexenprozesse
Als eine der letzten der Hexerei angeklagten Frauen wurde Anna Schnidenwindam 24. April 1751 in Endingen am Kaiserstuhl hingerichtet. Vermutlich fand die letzte Hexenhinrichtung auf Reichsboden 1756 in Landshut statt. Am 4. April 1775 wurde im Stift Kempten im Allgäu Anna Schwegelin wegen Teufelsbuhlschaft als letzte Hexe in Deutschland der Prozess gemacht. Das Urteil des Fürstabt Honorius von Schreckenstein, dem kraft kaiserlichen Privilegs(Campidona sola judicat …) die geistliche und weltliche Gerichtsbarkeit zustand, wurde aber nicht vollstreckt, da der Fürstabt wenige Tage vor der Vollstreckung befahl, erneut die Ermittlungen aufzunehmen. Der Fall wurde jedoch nicht weiter verfolgt, so dass Anna Schwegelin 1781 im Kemptener Gefängnis eines natürlichen Todes starb.
Noch später, nämlich 1782, wurde als letzte Hexe der Schweiz Anna Göldi in Glarus(Schweiz) hingerichtet, allerdings wurden im Urteil Begriffe wie „Hexerei“ oder „Zauberei“ vermieden. Diesen Prozessen begegnete man in der aufgeklärten Öffentlichkeit Europas allerdings bereits mit Abscheu.
Die letzte überlieferte Hinrichtung einer Hexe in Mitteleuropa fand 1793 im Großherzogtum Posenstatt. Aber noch 1836 wurde eine vermeintliche Hexe von den Fischern der Halbinsel Helader Wasserprobe unterworfen und, da sie nicht untersinken wollte, gewaltsam ertränkt.
Je mehr sich aber die Menschheit aus der „Steinzeit“ in das moderne Zeitalter entwickelte, konnte man die überlieferten Wunder schließlich entschlüsseln und ganz natürlichen Dingen zuordnen. So wurde auch die Zauberkunst im 18. und 19.Jahrhundert salonfähig im wahrsten Sinne des Wortes. Allein der Unterhaltungswert war gefragt, und da es damals noch keine Medien, Kino, Fernsehen gab konnte ein guter Täuschungskünstler schon mal zu Reichtum kommen. Die Zeitgenossen dieser Epoche hier alle aufzuzählen wäre gar nicht möglich ohne den Leser zu überfordern. Nur ein Name sei noch erwähnt und zwar Nemopuk Hofzinser, der die feine Wiener Gesellschaft mit Kartentricks unterhielt, und dessen Tricks auch heute noch Anwendung finden. Zum Ende des 19.Jahrhundert also so um 1890 entstanden die ersten großen Illusions-Shows , die mit viel Aufwand und Menschen durch die Lande und später um die ganze Welt zogen um das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Auch hier würden sich die Namen der größten Illusionisten wie ein Who is Who lesen. Es sind zu viele, hauptsächlich amerikanische Namen und dennoch die deutschen „Kastner “ und „Kalanag “ gehören ohne Zweifel auch dazu.
Wissenschaft
Losbuch
Losbücher, auch Punktierbücher, Traumbücher[1]oder Wahrsagebücher genannt, sind ein seit dem Spätmittelalterverbreitetes und populäres Genre der mantischen(Wahrsagerei)Literatur. Sie entstammten hauptsächlich den Traditionen der antiken und arabischen Literatur. In abgewandelter Form und in Verbindung mit Tarot oder Kabbala werden sie bis in die Gegenwart verwendet.
Ein Losbuch diente der Weissagung von Wetter- oder Krankheitsverläufen, politischen Entwicklungen und anderen alltäglichen Fragen. Da Losbücher sich außerhalb der von der Kirche tolerierten Wissenschaften bewegten und als Zauberei angesehen wurden, waren sie sowohl nach kirchlichem als auch nach weltlichem Recht verboten. Die ersten Losbücher beruhten auf dem mantischen System des Frühmittelalters, das Isidor von Sevilla analog zur Elementenlehre in seinen Etymologiae entwickelte. Die hier beschriebenen Wahrsagepraktiken sind Geomantie, Hydromantie, Aeromantie und Pyromantie. Spätere Systematiken stammten von Rabanus Maurus, Hugo von Sankt Viktor, Thomas von Aquin und Berthold von Regensburg. Das Hauptwerk des Spätmittelalters war Johannes Hartliebs Puoch aller verpoten kunst, ungelaubens und der zaubrey(1456), das zugleich unter dem Zeichen des aufkommenden Hexenwahns entstand. Hier wird eine Vielzahl von mantischen Methoden beschrieben. Losbücher wurden noch bis in die frühe Neuzeit hinein verfasst, u. a. das UlmerSortilogium(um 1482) und die parodistische Verarbeitung in Jörg Wickrams Weltlich Losbuch(1539). Zum Gegenstand wurden sie auch in der Narrenliteratur.
Wer sich intensiv mit der Zauberei beschäftigen und diese erlernen möchte, muss einfach die Geschichte der Zauberkunst kennen um den Werdegang zu verstehen. Es reicht nicht für ein paar Euro einige kleine Kunststücke zu erwerben um diese dann mehr recht als schlecht zum Besten zu geben. Ein Lehrling, gleich welchen Lehrberuf er wählt und ausübt, muss von der Pike auf alles von Anfang an erlernen und ständig wiederholen bevor er Jahre später seinen Beruf zur Einnahmequelle seines Lebensunterhaltes macht. Ein Zauberkünstler steht dem nichts nach – und muss viel lernen und üben bevor er in der Lage ist seine „Kunst“ zu verkaufen um damit Geld zu verdienen. Aber auch nur als Hobby gewählt, bleibt diese Prozedur nicht aus. Keiner sollte sich dem Trugschluss hingeben mit Geld die „KUNST“ kaufen zu können. Nur die Tricks lassen sich kaufen um daraus etwas zu machen oder diese gleich in den Müll zu werfen. Denn auch der teuerste Trick zaubert und unterhält nicht von allein…!!
Der Beginner und Neulinge mit Ambitionen für spätere zauberische Fähigkeiten sollten zuerst mit einschlägiger Literatur beginnen. Dazu zählen z.B. zwei Bücher, die alle Voraussetzungen hierzu erfüllen und sowohl die Geschichte der Zauberkunst erklären wie auch die Neugierde befriedigen und viele professionelle Tricks verraten dabei aber den Lehrcharakter nicht zu kurz kommen lassen. Diese Bücher sind für Jugendliche ab etwa 12 Jahren und für Erwachsene gleichermassen eine sprudelnde Quelle.
Das sind: DAS HANDBUCH DER MAGIE von Jochen Zmeck oder ZAUBERKUNST von Werner Waldmann
Taschenspieler
Die historischen Taschenspieler waren fliegende Händler, welche Kunststücke zum Anlocken von Publikum benutzten, um anschließend Waren feilzubieten. Sie traten meist auf Marktplätzen und in Wirtshäusern auf, oft hinter einem Tisch stehend. Das Repertoire der Taschenspieler beschränkte sich meist auf das Becherspiel, bei dem zu Unterhaltungszwecken Bälle oder Muskatnüsse unter den Bechern wandern. Vom Verschwinden lassen einer Muskatnuss (franz. l'escamot) stammen der französische „Eskamoteur“ und das deutsche Lehnwort „eskamotieren“ (wegmanipulieren).
Bühnen- und Allgemeinmagie
Kunststücke, die etwa von der Größe der Requisiten her für ein großes Publikum geeignet sind, werden der Bühnenmagie zugerechnet. Entsprechende Darbietungen nutzen oft die Möglichkeiten professioneller Bühnen wie besondere Beleuchtung usw. aus. Die Bühnenmagie wurde im 19.Jahrhundert durch den Franzosen Jean Eugène Robert-Houdinund den BritenJohn Henry Anderson etabliert.
Anverwandte und Randgebiete
Ebenfalls zur Zauberkunst zählen Sensationsdarsteller und Kuriositätenkünstler wie Entfesselungskünstler, Fakire,Jonglieren trickreiche Zirkus-Attraktionen, Falschspieler-Demonstrationen, Bühnen-Hypnosen, Bühnentaschendiebstahl, Schwarzlichttheater
Jonglieren, Hellsehen,Schattenspiele , Astrologie, Alchemie usw.
Großillusionen
„Illusionisten“ im engen Sinne sind nach dem Sprachgebrauch der Zauberkünstler solche, die mit großen Trickapparaturen arbeiten, sog. „Großillusionen“. Mit diesen aufwendigen Kunststücken begann Ende des 19. Jahrhunderts der Brite John Nevil Maskelyne in seinem Londoner Zaubertheater, der u.a. als erster einen Menschen durch einen Reifen schweben ließ.
Zauberei mit Musikuntermalung
Ein wichtiges Instrument eines Zauberkünstlers ist sein Vortrag, der die Phantasie der Zuschauer anregt und sie von seinen Geheimnissen ablenkt. Nachdem der Zauberkünstler Theodore Bamberg infolge eines Unfalls stumm wurde, erklärte er sein sprachliches Unvermögen, in dem er die Rolle eines Japaners Okitoannahm und um die Jahrhundertwende als erster zu Musikbegleitung zauberte. Hieraus entwickelte sich ein eigenes Genre, dessen Ästhetik und Kommunikation besonderen Gesetzen folgen.
Kartenkunst
Kunststücke mit Spielkarten sind sowohl auf der Bühne als auch am Tisch möglich und so zahlreich, dass die Zauberkünstler die Kartenkunstals eigene Sparte betrachten. Kartentricks gelten als die verbreitetste Form der Zauberkunst überhaupt.
Manipulation
Manipulateure im engen Sinne sind Bühnenkünstler, die sich in erster Linie auf das Geschick ihrer Hände verlassen. Sie zaubern daher überwiegend mit handlichen Gegenständen, typischerweise zu Musikbegleitung. Dieses Genre wurde durch Wiljalba Frikellbereits im 19. Jahrhundert entwickelt.
Mentalmagie
Unter Mentalmagieversteht man die Imitation angeblich parapsychologischerPhänomene durch Tricks, etwa scheinbares Gedankenlesen, die scheinbare Vorhersage von Ereignissen oder Spukeffekte zu Unterhaltungszwecken. Sie entstammt dem Erbe falscher Spiritisten und trickreicher Scharlatane. Da Mentalisten aus dramaturgischen Zwecken oft nicht betonen, dass sie Zauberkünstler sind und sehr raffinierte Tricks anwenden, können Zuschauer nicht ohne Weiteres beurteilen, ob das Gesehene ernst zu nehmen ist oder nicht.
Comedy-Zauberei
Die meisten Zauberer, gleich welcherSparte, setzen bei ihren Shows auf Humor. Bei der Comedy-Zauberei bildet dies den Schwerpunkt, wobei die Zaubereffekte meist zur Nebensache werden. Oft werden klassische Zauberkunststücke parodiert, Tricks gehen scheinbar schief, usw.
Close Up - Magic / Tischzauberei / Mikromagie /
Kunststücke, die wegen kleinerer Requisiten nur aus kurzer Distanz verfolgt werden können, werden intern meistens als „close up“ bezeichnet. Der besondere Reiz für die Zuschauer besteht in der Nähe, die scheinbar das „Schummeln“ erschwert. Typische close up-Requisiten sind Karten und Münzen. Aus den USA kommend hat sich in den letzten Jahren auch hierzulande das sogenannte „table hopping“ etabliert, bei dem der Zauberkünstler von Tisch zu Tisch wandert und so sein Publikum individuell und schrittweise verzaubert.
Kinder-Zauberei
Ebenfalls eine besondere Präsentationsform ist das Zaubern vor Kindern, dem treuesten Zaubererpublikum. Kindern ist klar, dass der Zauberer nicht tatsächlich zaubern kann. Gefragt sind hier Künstler mit gutem Einfühlungsvermögen für kindgerechte Vorstellungswelten und temperamentvolle Reaktionen.
Straßenzauberei
Die Nachfahren der Taschenspieler sind die Straßenkünstler. Sie müssen in der Lage sein, unter manchmal schwierigen Bedingungen, etwa umringt, bei widrigem Wetter und vor unberechenbaren Passanten ihr Publikum anzulocken. Meistens spielen sie für den aufgestellten Hut.